Empfangshalle (Michael Gruber, Corbinian Böhm)
artcircolo mit Vodafone Group R&D Germany
Serafine Lindemann
Filmfest München, ars electronica in Linz, Mobile Journey/52. Biennale von Venedig
Thomas Adebahr
Kamera: Stephan Horst
Bearbeitung: vis:a:vis Filmproduktion
Schnitt: Lisa Hamele, Ron Wilson, Markus Wollschläger
Musik: The Starseeds/Regina McGowan, produziert von Major Key Productions, Markus Moser, NY
Service: Anita Edenhofer, Matthias Numberger
Produktionsunterstützung Berlin: Friderike Steinbeck; Hong Kong: Antkie Lau, Julianne Lau; China: George Jie Wu; Barcelona: Jose Salado
Die kreative Auseinandersetzung mit neuen Kommunikationstechnologien und ihren Auswirkungen auf unser Leben, auf unsere Kultur und auf unser Verhalten in alltäglichen Situationen war für das Künstlerduo "Empfangshalle" die Grundlage für die Entwicklung der Vision eines gesellschaftsübergreifenden Projektes in Form von Film und Installation. Corbinian Böhm und Michael Gruber verstehen ihre Kunst als Kommunikation und interaktiven Prozess mit der Gesellschaft. Als solches recherchierte Empfangshalle" in internationalen Metropolen wie Barcelona, Hongkong, Guangzhou und Berlin das Verhalten von Handybenutzern und visualisierte durch gezielte Inszenierungen und skulpturale Eingriffe in der öffentlichkeit neue Räume und Gesten, die beim mobilen Telefonieren entstehen. Beispiele dafür, wie wir uns mobile Privatsphären" schaffen, um ungestört zu kommunizieren, gibt es viele: Den in sich versunkenen Telefonierer, der mit starrem Blick auf den Boden einer unsichtbaren Linie folgend seine Runden zieht, den mit vorgehaltener Hand im Bus sitzenden, der eindringlich seine Beziehungsprobleme diskutiert oder den aus dem Funkloch fliehenden eiligen Businesstalker. Ausgehend von der Erkenntnis "Wer mobil telefoniert, grenzt sich von seiner Umgebung durch reale oder virtuelle Räume ab", formulieren und konstruieren die Künstler für ihren zukunftsorientierten Kurzfilm erste Prototypen "mobiler Telefonierräume", die im Rahmen eines weltweiten Telefonierservices angeboten werden. Das Ergebnis ist eine "documentary fiction", die den Zuschauer in einen Grenzbereich zwischen Gewissheit und Illusion führt, in einen Raum, wo sich Fakt und Fiktion mischen.